25. Januar 2016

Von Wetlands bis Offenheide: Berlin TXL Campus wird grün

Eine Kletterwand am Tower, grüne Achsen in drei Himmelsrichtungen und ein Feuchtbiotop zur Regenwasserreinigung. So könnte das Gelände des Flughafens Tegel schon wenige Jahre nach Ende des Flugbetriebs aussehen. Zumindest nach den Plänen des Ateliers Loidl, deren Entwurf Sieger des Wettbewerbs „Campus Berlin TXL“ geworden ist.

Campus, das wird der öffentliche Raum von Berlin TXL – The Urban Tech Republic. Rund um das alte Terminal soll viel Freifläche für eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten entstehen, um den Standort attraktiv zu machen.

Grüne Adern verbinden die Urban Tech Republic mit umliegenden Landschaften

Mittelpunkt ist und bleibt das ehemalige Flughafengebäude, in das die Beuth Hochschule einziehen wird. Von dort erstrecken sich grüne Adern in verschiedene Himmelsrichtungen und treffen auf unterschiedliche Landschaftsräume.

Im Südosten entsteht rund um den Festplatz ein Waldgebiet, im Norden verbindet ein Grünstreifen das Hauptgebäude mit dem ehemaligen Flugfeld.

Besonders markant ist der See, der in der Mitte des sogenannten Loops, also der aktuellen Auffahrt zum Terminal entstehen soll. Eine Promenade mit Gastronomie und Sitzgelegenheit bildet einen scharfen Kontrast zum gegenüber liegenden Ufer mit naturnaher Schilflandschaft und tiefen Einbuchtungen, die Zurückgezogenheit ermöglichen. Der See soll zur Regenwasserreinigung genutzt werden und könnte durch Kühl- und Verdunstungseffekte eine bedeutende Rolle für das Mikroklima des Areals spielen.

3D-Ilustration und Zeichnung vom Campus-Entwurf
© Atelier Loidl

Campusplatz wird Hotspot der Urban Tech Republic

Vom See Richtung Süden erstreckt sich schließlich eine parkartige Anbindung an die Jungfernheide und den Schifffahrtskanal. Diese Grünzüge verbinden das Areal mit den umliegenden Landschaften und bieten freien Zugang zu allen Seiten.

Der Campusplatz wird der zentrale Ort der Urban Tech Republic. Flexibel und offen angelegt soll er mit Spielfeldern, einer großen Holztribüne, Gastronomie und viel Raum für freie Gestaltung ein lebendiger und kommunikativer Ort werden. „Urbane Lässigkeit“ nennt Felix Schwarz von Loidl die Atmosphäre, die er sich hier vorstellt.

Loidl konnte die Jury vor allem dadurch überzeugen, dass der Flughafen als Ort auch weiterhin sichtbar bleiben wird. Laternen, Bemalungen und Markierungen sollen erhalten bleiben und die Gestaltung integriert werden. „Hier wird die Geschichte nicht verleugnet sondern respektiert und weiterentwickelt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für Bauen und Wohnen, zur Entscheidung.

Dr. Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt Gmbh, betonte allerdings, dass es sich bei dem Entwurf noch um keine fertige Lösung handele: „Wir haben mit dem Wettbewerb nach einem starken Partner für die Planungen gesucht. Das Atelier Loidl hat gezeigt, dass sie unser Anliegen verstanden haben, hier einen lebenswerten und kommunikativen Raum zu schaffen.“

Die Pläne werden nun in den nächsten Jahren weiterentwickelt, so dass direkt nach Einstellung des Flugbetriebs in 2018 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann. Fünf bis sieben Jahre sind dafür veranschlagt.

Bouteiller weiß um die Herausforderungen, die Berlin bereits jetzt zu meistern hat. Angesichts der steigenden Zuzugsraten sei die Schließung des Flughafens ein enormer Glücksfall für die Stadt. Auch andere Metropolen würden innerstädtische Flughäfen schließen um den Platz anderweitig zu nutzen, beispielweise für dringend benötigten Wohnraum. „Wenn wir über moderne Stadtplanung reden, versuchen wir ja auch, Wohnen und Arbeiten näher zusammen zu denken. Das wird hier ermöglicht“, sagt er.

Öffnungszeiten der Ausstellung mit den vier platzierten Entwürfen im Stadthaus (endet am 4.2.2016):

Montag bis Freitag von 14.00 bis 19.00 Uhr
Samstag und Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr

Neues Stadthaus, Otto-Suhr-Saal, Parochialstr. 1-3, Eingang 3, 10179 Berlin

 

25/01/2016

25. Januar 2016

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