Hierbei handelt es sich um eine Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin
Hinterm Zaun des früheren Flughafens Tegel ist es ruhig geworden, doch es tut sich einiges! Das Team der Tegel Projekt GmbH hat im August letzten Jahres die Verantwortung für das riesige Areal übernommen und beschäftigt sich intensiv damit, die Umsetzung des neuen Schumacher Quartiers und der Urban Tech Republic vorzubereiten.
Bebauungspläne gehen in die öffentliche Auslegung
Damit der ehemalige Flughafen überhaupt zum Wohnen, Arbeiten und Erholen genutzt werden kann, müssen zunächst die planungsrechtlichen Grundlagen geschaffen und ein gutes Dutzend neuer Bebauungspläne aufgestellt werden. Diese regeln, wie die einzelnen Teilgebiete künftig aussehen sollen, was dort wie gebaut werden darf und wie sich beispielsweise Wohn- und Gewerbegebiete, Straßen und Grünflächen darin anordnen.
Vom 20. Juni bis 22. Juli 2022 werden vier Bebauungspläne von Berlin TXL öffentlich ausgelegt, die einerseits den ersten Bauabschnitt mit Wohnbebauung, Quartierspark und Bildungscampus im Schumacher Quartier, andererseits die Südzufahrt sowie die Ost-Weststraße in der Urban Tech Republic umfassen. Einen Monat lang haben Sie Gelegenheit, diese Pläne einzusehen und Ihre Anregungen und Änderungswünsche abzugeben – entweder online auf www.mein.berlin.de oder vor Ort bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Raum 105, Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin (Mo-Mi 9:00-17:00 Uhr, Do 9:00-18:00 Uhr, Fr 9:00-15:30 Uhr oder nach Vereinbarung). Über Ihre Beteiligung würden wir uns sehr freuen!
Weitere Informationen rund um Berlin TXL finden Sie hier.
Das Greentech Festival kommt nach Tegel
Vom 22. bis 24. Juni 2022 findet im und rund um den großen Hangar ein internationales Veranstaltungs-Highlight statt: Das Greentech Festival macht erstmals Station in der künftigen Urban Tech Republic und widmet sich mit Vorträgen und Diskussionen, einer Ausstellung, Konzerten und der Verleihung der „Green Awards“ den Themen einer nachhaltigen Zukunft. Weitere Informationen finden sie hier.
Geländevermessung per Drohne
Für 3D-Modellierungen oder die umfangreichen Vermessungsarbeiten auf dem 500 Hektar großen Projektgelände setzen wir modernste Drohnentechnologie ein. Donnertag ist Flugtag; dann scannen unsere „Unbemannten Flugobjekte“ auf fest definierten Routen systematisch das Areal. Die gewonnen Daten nutzen wir beispielsweise für die Planung, die Überwachung des Baugeschehens oder den Betrieb der Liegenschaft.
Bei aller Begeisterung angesichts der technischen Möglichkeiten ist uns bewusst, dass Drohnen bei einigen Menschen Skepsis auslösen. Gerade den von Laien betriebenen Mini-Drohnen hängt wegen negativer Vorfälle der Ruf an, unsicher zu sein, unbefugte Aufnahmen zu machen oder schlicht zu stören.
Falls Sie befürchten sollten, dass unsere Drohnen womöglich über Ihr Haus oder Ihren Garten fliegen, können wir Sie beruhigen. Die von uns eingesetzten und ausschließlich von zertifizierten Piloten gesteuerten Drohnen fliegen ausschließlich auf dem früheren Flughafenareal, mit einer Genauigkeit von 2 cm. Möglich macht dies die Nutzung des Satellitenpositionierungsdienstes der Deutschen Landvermessung, kurz SAPOS genannt, der zuverlässig Satelliten korrigiert und so eine hochpräzise und einheitliche Datenerfassung gewährleistet.
Wie steht es um die Kampfmittelräumung?
Seit nunmehr einem Jahr führen wir auf dem früheren Flughafenareal Kampfmittelräumungen durch, für die der Boden bis zu einer Tiefe von 160 cm abgetragen und auf Munitionsreste hin untersucht wird. Die vielen Erdhaufen, die daraus resultieren und sich nun entlang der Start- und Landebahn auftürmen, haben Sie vielleicht schon einmal vom Kurt-Schumacher-Damm aus gesehen. Bislang ist eine Fläche so groß wie 28 Fußballfelder beräumt. 110.000 m3 Erde wurden dafür bewegt, was ungefähr 4.400 Lkw-Ladungen entspricht. Rund 5.500 kg explosionsfähiges Material, v.a. Granaten, Brandbomben und Nahkampfmittel, wurden gefunden und unschädlich gemacht, außerdem ca. 65.000 kg Munitionsschrott. Jeden Tag kommen wir ein Stück weiter voran, so dass eine sichere Nutzung der Flächen bald möglich sein wird.
Wie werden die Gebäude derzeit genutzt?
Die früheren Flughafengebäude sind begehrt, und wir freuen uns, dass diese bereits rege genutzt werden. Über 1.600 m2Büros und Werkstätten sowie rund 6.000 m2 Experimentierflächen des künftigen Forschungs- und Industrieparks sind schon heute von Firmen angemietet: beispielsweise von Vay Technology, einem Entwickler ferngesteuerter Autos, EasyMile, einem Hersteller autonomer Fahrzeuge, oder BIT, einem Technologieunternehmen, das Forschungsprojekte u.a. im Bereich Batterieentwicklung und 3D-Druck durchführt.
Wichtige humanitäre Dienste werden seit März in den Terminals A und B geleistet. Hier ist Berlins zentrales Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine und eines der größten Drehkreuze für die Verteilung der hilfesuchenden Menschen ins gesamte Bundesgebiet entstanden. Betreiber ist das Deutsche Rote Kreuz, das die Registrierung und Erstversorgung von derzeit 300 bis 500 Menschen täglich koordiniert.
Gute Dienste hat auch bis vor kurzem das Impfzentrum im Terminal C geleistet. Ab Juli macht es Platz für den Umbau zur FUTR HUT – einem neuen Ort des Austauschs und der Forschung, Erprobung und Produktion nachhaltiger Materialien für klimafreundliches Bauen. 2023 wollen wir mit dem Betrieb starten.
Und sonst?
Die Sanierung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Flughafengesellschaft, unweit der Bushaltestelle „General-Ganeval-Brücke“, ist in vollem Gange und wir freuen uns schon heute darauf, Sie voraussichtlich ab Herbst im dortigen Infocenter begrüßen zu können. Neben einer Ausstellung erwarten Sie hier künftig auch Veranstaltungen – und v.a. nette Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tegel Projekt, guter Kaffee und interessante Gespräche rund um die Zukunft von Berlin TXL. Bis es soweit ist, kommen Sie gern mittwochs von 14 bis 17 Uhr zur selben Adresse, in unseren kleinen Infopunkt. Oder spazieren Sie mit uns am Wochenende über die Startbahn: Unsere kostenlosen, ca. zweistündigen Rundgänge können Sie auf der Website des Museumdienstes buchen.
Hier finden Sie den Anwohnerbrief in PDF-Form.