Podiumsdiskussion Holzbaustudie
© Tegel Projekt GmbH / Jan Pauls

30. Januar 2024

TU Berlin und Tegel Projekt GmbH präsentieren gemeinsame Holzbau-Studie

Am Donnerstag, dem 25. Januar 2024, wurden im Infocenter Berlin TXL die Ergebnisse der in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) entstandenen Studie zum Thema Holzbau vorgestellt. Begrüßt wurden die rund 100 anwesenden Fachexpert*innen von den beiden Initiatorinnen der Forschungsarbeit: Prof. Dr. Galina Churkina, Fachgebietsleiterin Stadtökologie bei der TU Berlin, und Gudrun Sack, technische Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH.

Unter dem Titel „Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf – Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier“ bezieht sich die Studie auf das 46 Hektar große Modellquartier, das in klimafreundlicher Holzbauweise auf unserem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel errichtet wird. In der Studie werden sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion im Hinblick auf ihre CO2-Emissionen und -Bindung verglichen, die für den Bau des Schumacher Quartier in Betracht gezogen werden.

Die anwesenden Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren eingeladen, die vorgestellten Ergebnisse zu diskutieren und das Thema nachhaltigen Holzbau aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Auf dem Podium nahmen Prof. Dr. Galina Churkina (TU Berlin), Prof. Dr. Philipp Misselwitz (Bauhaus der Erde), Alexander Rudolphi (DGNB) und Lewin Fricke (TRIQBRIQ AG) Platz. Moderiert wurde die Diskussion von Kilian A. Eckle (RoofUz).

Folgende Haupterkenntnisse der Studie wurden dabei für den Bau des Schumacher Quartiers zahlenmäßig untermauert:

  • Im Vergleich mit konventionellen Arten der Baukonstruktion ist die Kohlenstoffemission beim Holzbau deutlich niedriger.
  • Auch hinsichtlich des Kohlenstoffspeicherpotenzials schneidet Holz besser ab als konventionelle Arten der Baukonstruktion. Massivholz erzielt dabei noch bessere Ergebnisse als Holzleichtbau.
  • Die Kohlenstoffemissionen sind proportional zur Transportdistanz. Kürzere Transportwege schlagen sich in geringeren CO2-Emissionen nieder.
  • Wichtiger als die Länge des Transportweges ist das zu transportierende Gewicht des Baustoffes. Je leichter ein Baustoff, desto geringer ist entsprechend die CO2-Emission.
  • Die Hälfte des Schumacher Quartiers würde, bei einer Bauphase von 10 Jahren, aus Holz aus den Berliner Forsten errichtet werden können.

 

Gudrun Sack resümiert: Die Ergebnisse zeigen „Implikationen für nachhaltige Baupraktiken im Schumacher Quartier und weisen darauf hin, dass holzbasierte Bauweisen auch darüber hinaus eine vielversprechende Möglichkeit zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Bauwesen bieten.“ Der Bau des Schumacher Quartier bietet die große Chance, die Vorteile des Holzbaus hinsichtlich geringerer CO2-Emissionen und einer höheren CO2-Bindung in der Praxis unter Beweis zu stellen und damit ein wichtiges Signal für die Bauwende zu setzen.

Auch Prof. Dr. Galina Churkina blickt zuversichtlich in die Zukunft: „In einer Zeit, in der nachhaltiges Bauen von entscheidender Bedeutung ist, zeigen unsere Ergebnisse vielversprechende Wege auf, wie der Einsatz von biomasse-basierten und emissionsarmen Baustoffen einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann.“

 

Hier geht es zu unserer Pressemitteilung.

Hier finden Sie die Studie auf Deutsch und Englisch

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