Am 19. Oktober 2022 veranstaltete die Tegel Projekt GmbH das Symposium FUTR HUB im Rahmen der diesjährigen Smart Country Convention. Passend zu der Zielsetzung der Kongressmesse „Digitize public services“ war das Event ein Anlass, erste Arbeitsergebnisse der Entwicklungspartnerschaft des FUTR HUB, dem Kompetenzzentrum für urbane Daten in Berlin TXL, vorzustellen.
Begrüßt wurden alle Teilnehmenden von Dr. Ralf Kleindiek, CDO und Staatssekretär für Digitales und Verwaltungsmodernisierung. Er betonte die Bedeutung von Berlin TXL als Schlüsselprojekt für die Smart City Berlin. Digitale Transformation sei auf starke Partnerschaften angewiesen, um Probleme wie den Klimawandel und sich ausweitende Metropolen zu stemmen, so Kleindiek.
Anschließend stellte Gudrun Sack, Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH, den Teilnehmenden das Projekt Berlin TXL vor. Das sozial-ökologische Modellprojekt setzt smarte Lösungen bereits in verschiedenen Bereichen ein, beispielsweise auf Grünflächen durch Animal Aided Design oder beim Bau und Wassermanagement der entstehenden Quartiere.
Auf die zentrale Schlüsselfunktion von Digitalisierung in der Stadt- und Quartiersplanung ging Dr. Stefan Höffken, Leiter Digitalisierung bei der Tegel Projekt GmbH, ein. Die neu entwickelte Datenplattform FUTR HUB biete einen sicheren Raum: Durch Open Source, Open Data, Open API und Open Standards kann jede Kommune ein Replizierungspartner werden. „Wir versuchen Offenheit zu leben“, sagte Höffken und rief zum Nutzen und Mitmachen auf.
Er verwies auf die 2022 umgesetzte Datenstrategie der Tegel Projekt GmbH, welche den Weg zu Datenexzellenz für Berlins größtes Stadtentwicklungsprojekt aufzeigt. Folgen sollen 2023 die Open Data Strategie und 2024 die Shared Data Strategie.
Weitere Impulse lieferten Praxisbeispiele aus Ulm, Köln und Bielefeld. Smart City & Urban Tech Experte Damian Wagner-Herold berichtete aus Ulm: „Die Herausforderungen auf dem Weg zur Smart City sind oft keine technischen Probleme.“ Es gälte ebenso Aspekte wie Kommunikation, Organisation und Transfer von Expertise zu beachten.
Auf den Punkt „Kommunikation“ baute Gloria Volkmann, Projektleitung Open Data der Stadt Köln, auf. Um Projekte skalieren zu können, sei ein Multi-Stakeholder Konzept notwendig, welches für die Sammlung erforderlicher Daten etwa Stadtwerke miteinbeziehe, erklärte Volkmann. Nutzen für alle gelinge nur über Transparenz und eine gemeinsame Vertrauensbasis.
Jens Edler, Leiter des Digitalisierungsbüros der Stadt Bielefeld, gab folgend einen Einblick, wie kommunale Innovationsentwicklung über das Miteinbeziehen breiter Stakeholdergruppen aus der gesamten Stadtgesellschaft gelingen kann.
Maria Berndt, aus dem Team Digitalisierung und Urbane Daten, führte die Teilnehmenden durch den Prozess, welchen die Tegel Projekt mit der Entwicklungspartnerschaft beschreitet. Von besonderer Wichtigkeit sei es, früh Partnerinnen und Partner einzubinden, um ihre Anforderungen in konkrete Use Cases einbringen zu können. Erste leichtgewichtige Vertragsdokumente schaffen dabei ein gemeinsames Verständnis und eine Vertrauensbasis. Mit Smart Nature, Smart Water und Smart Energy sollen drei vorgestellte Use Cases zeitnah in die technische Realisierung starten.
Den lebendigen Schlusspunkt bildete eine offene Podiumsdiskussion mit Dr. Michael Mischke von der Senatsverwaltung Berlin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Damian Wagner-Herold, Dr. Stefan Höffken, Ulrich Ahle, CEO der FIWARE Foundation und David Sossna, Projektleiter Digitalradar münsterLAND. Die Diskussionsteilnehmenden konstatierten, dass der Weg in die Zukunft mit Open Source Datenplattformen geschehen muss: nur so kann eine gemeinwohlorientierte Entwicklung von digitalen Infrastrukturen vorangetrieben werden. Die Entwicklungspartnerschaft ist ein Beweis dieser Prozessentwicklung und dieses kulturellen Wandels, welcher Behörden und Verwaltungen in den direkten Dialog mit Stadt- und Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft bringt.