Die Digitalisierung Berlins schreitet voran. Der Bedarf an Daten steigt kontinuierlich. In vielen Bereichen haben neue Technologien Einzug gehalten, wie z. B. Smart-Parking-Anwendungen, intelligente Verkehrsleitsysteme oder Wassersensoren in Grünanlagen. Solche Smart-City-Lösungen funktionieren aber nur, wenn sie auf umfangreiche Datensätze zugreifen können.
Um diese Daten zu erfassen und zu analysieren, braucht es einen Ausbau der digitalen Infrastruktur.
Hier kommt das Long Range Wide Area Network (kurz LoRaWAN) ins Spiel, ein hochleistungsfähiges Funknetz, das Datenmengen energieeffizient über weite Distanzen verschicken und empfangen kann – auch dort, wo Mobilfunknetze oder WLAN keine ausreichende Abdeckung bieten.
Im November 2023 unterzeichnete Martina Klement, Chief Digital Officer des Landes Berlin, gemeinsam mit dem InfraLab Berlin e. V. und der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH eine Absichtserklärung zum Ausbau und zur Inbetriebnahme eines neuen, berlinweiten LoRaWAN.
Als Beitrag zur digitalen Daseinsvorsorge in Berlin wurde deshalb Anfang Dezember ein LoRaWAN-Gateway als Teil des berlinweiten LoRaWAN-Funknetzes für die kommunalen Ver- und Entsorgungsunternehmen in Berlin TXL installiert – und zwar auf dem Dach des Towers. Damit übernimmt Berlin TXL buchstäblich eine tragende Rolle bei der Vernetzung Berlins. Die Installation der Anlage erfolgte durch Berlin Energie Netz und Service GmbH, die für den Aufbau des Netzes verantwortlich sind, bei durchaus widrigen Witterungsverhältnissen, denn heftiges Schneetreiben erschwerten die Arbeiten.
Letztendlich konnte die Anlage aber erfolgreich in Betrieb genommen werden. Bislang gibt es im Stadtgebiet weniger als zehn Standorte mit einem solchen Gateway. Gleichzeitig hat die Tegel Projekt GmbH auf dem Tower ein offenes LoRaWAN-Gateway installiert und erweitert damit das globale LoRaWAN-Netz von The Things Network (TTN). Dieses Gateway kann auch von Residents auf dem Gelände genutzt werden.
„Wir freuen uns, dass wir hier in Berlin TXL eines der ersten LoRaWAN-Gateways des berlinweiten Funknetzes der kommunalen Ver- und Entsorger an den Start bringen können. Das ist ein wichtiger Schritt für Berlin, um smarte Technologien weiter voranzutreiben“, erklärt Martina Kuhaupt, Projektleitung IoT bei der Tegel Projekt GmbH.
In Zukunft wird das LoRaWAN in Berlin TXL unter anderem dazu beitragen, sensorbasierte Anwendungen zu realisieren. Die Berliner Stadtwerke werden das berlinweite LoRaWAN-Funknetz beispielsweise nutzen, um Daten über Wasser- und Regenstände zu sammeln. Darüber hinaus können mit dem hochleistungsfähigen Sensoriknetz Überlastungen bei Transformatoren oder in der Kanalisation frühzeitig erkannt und Verkehrsdaten in Echtzeit erfasst werden. Hierdurch lässt sich auch der Verkehrsfluss in der Stadt optimieren.
