Als erstes Gewerbequartier weltweit wurde Berlin TXL gestern mit dem Nachhaltigkeits-Vorzertifikat in Platin der DGNB ausgezeichnet.
Bisher gibt es bundesweit nur drei Pilotprojekte, die nach dem DGNB-Nutzungsprofil “Neubau Gewerbequartiere“ vorzertifiziert wurden. Berlin TXL – The Urban Tech Republic ist nun das weltweit erste Gewerbequartier, das mit “Platin“ ausgezeichnet wurde.
Das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) soll im Sinne der Förderung nachhaltigen Bauens besonders umweltfreundliche und energieeffiziente Gebäude hervorheben, die Ressourcen schonen und zugleich dem Komfort der Nutzer dienen. Stadtquartiere werden nach der Infrastruktur sowie den übergeordneten Konzepten des Standortes bewertet – beispielsweise dem Umgang mit Energie, Wasser und Abfall.
Dr. Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, sagte dazu bei der Präsentation der Urkunde: „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung. Sie zeigt: Berlin TXL wird ein weltweit einzigartiger Standort für die Entwicklung und Erprobung der Energiewelten von morgen. Die Energiewende wird hier nicht nur gemacht, sondern auch gelebt!“
„In Berlin TXL sollen die Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen der Städte gefunden werden“, kommentierte Engelbert Lütke Daldrup, der Berliner Staatssekretär für Bauen und Wohnen, die Zertifizierung. „Die Herausforderungen in unseren Städten sind das zentrale Thema der Urban Tech Republic: Mobilität, klima- und ressourcen-schonende Produktion, nachhaltiges Bauen, Mischung der Funktionen und gute städtebauliche Planung. All das wird sich in Berlin TXL widerspiegeln. Wir können stolz darauf sein, was dort zukünftig entstehen wird.“
Energie- und Wasserkonzept, Mobilitätsmanagement und Recycling überzeugten DGNB
Die folgenden Nachhaltigkeitsaspekte zeichnen den künftigen Forschungs- und Industriestandort Berlin TXL u.a. aus und waren für die Beurteilung der DGNB maßgeblich:
- Energiekonzept – Niedrigenergienetz mit Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie und Nutzung von Prozessabwärme der Ansiedler. Es werden Bestwerte im Bereich der Primärenergie- und CO2-Faktoren erreicht. Eine intelligente Steuerung und Überwachung der Medienverbräuche (Smart Grid) ermöglicht Verbrauchsoptimierung.
- Wasser – Das Regenwasserkonzept sieht naturnahe Wasseraufbereitung und Versickerung über belebte Bodenzonen vor. Gewässer und Übergangsgebiete werden zur Regenwasserreinigung genutzt. Kühl- und Verdunstungseffekte spielen eine bedeutende Rolle für das Mikroklima des Areals.
- Mobilität – Aufbau eines integrierten Mobilitätsmanagements. Förderung und Vernetzung von eMobility-Systemen, Car- und Bikesharing Radverkehr (Radrouten, Abstellanlagen, Radschnellweg) und Verteil- und Liefersystemen.
- Recycling – Aufbereitung und Umgestaltung der Betonpisten und Flughafenvorfeldflächen sowie der Bestandsgebäude. Synergieeffekte sorgen hier für kosten- und energieeffizienten Umbau und intelligente Wiedernutzung von Baustoffen.
Weiterer Informationen und Downloads finden Sie in der offiziellen Pressemeldung.