Konstantin Schneider
© Tegel Projekt GmbH

25. April 2023

Effizient planen und bauen dank Digitalisierung – Berlin TXL profitiert von ACCORD

Seit Januar 2023 verstärkt Konstantin Schneider das Team der Tegel Projekt GmbH. Eines seiner Schwerpunktthemen ist ACCORD, ein EU-gefördertes Projekt im Rahmen des Programms HORIZON EUROPE (https://accordproject.eu). Hier erläutert er Aufgaben und Ziele näher.

Team Berlin TXL: Hallo, Konstantin! Schön, dass du das „Team Digitalisierung“ bei der Tegel Projekt GmbH verstärkst. Erklär doch bitte: Was ist das ACCORD-Projekt?

Konstantin Schneider: Die europaweiten Förderprogramme für Forschung und Innovation stellen sich globalen Herausforderungen und der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Europas mit dem Ziel, den digitalen und grünen Wandel zu stärken. In diesem Rahmen tritt auch ACCORD an. Bei uns geht es speziell um den digitalen und nachhaltigen Wandel in der Baubranche.

Team Berlin TXL: Welche Aufgabe hat ACCORD genau?

Konstantin Schneider: Das Projekt erfasst, sichert und beschleunigt die Genehmigungs- und Vorgabenprüfungen im Baubereich digital. Grundlage ist das sog. Building Information Modeling (BIM), eine Arbeitsmethode, die es ermöglicht, Planung, Bau und Bewirtschaftung von Gebäuden via Software zu vernetzen. Im Computermodell werden Eckdaten des künftigen Bauwerks simuliert und visualisiert und mit den realen Daten bereits betriebener Bauwerke abgeglichen. Das ermöglicht eine exakte Berechnung, sekundenschnelle Überprüfung und letztlich Automatisierung – die Prozesse in der Planung werden beschleunigt, die Qualität des Entwurfs- und des Bauprozesses erhöht.

Team Berlin TXL: Wofür tritt ACCORD ein?

Konstantin Schneider: ACCORD unterstützt nachhaltiges, klimaneutrales Bauen im Kontext des europäischen Green Deals und der Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“. Das bedeutet: Die Bauprozesse werden mit nachprüfbaren Daten von vornherein so kalkuliert, dass sie zum einen ökologische und zum anderen moderne ästhetische Prinzipien berücksichtigen. Als Beispiel: Wie ist ein Fenster in der zweiten Etage Richtung Osten idealerweise beschaffen, dass es viel Licht ins Zimmer lässt, ohne die Energiesituation zu belasten – und sich zugleich harmonisch in die Architektur fügt? In Simulationen entstehen Bauwerke bis ins Detail, die Ressourcen schonen und in denen Menschen sich einfach wohlfühlen können.

Team Berlin TXL: Was bringt die Digitalisierung in der Baubranche überhaupt?

Konstantin Schneider: Baugenehmigungen und ergänzende Prozesse bedeuten meist einen zeitlich und finanziell hohen Aufwand. Vom Entwurf bis zum Zeitpunkt der Nutzung vergehen oft Jahre. Hinzu kommt, dass Unschärfen und Fehler im Planungs- und Bauprozess durchschnittlich bis zu 11 Prozent der Baukosten verschlingen. Enorme Summen, die so manches Bauvorhaben in die Schlagzeilen gebracht hat. Mit der Digitalisierung der Prozesse werden die Projekte insgesamt besser planbar. Der Aspekt der Automatisierung reduziert die Fehleranfälligkeit von Anträgen. Am Ende können die Planungen zeit- und kosteneffizienter gestaltet werden. In absehbarer Zeit ist das Bauvorhaben umgesetzt und nutzbar. Bei diesen Vorteilen kann sich der Fokus der Behörden dann auf andere Fragen richten.

Team Berlin TXL: ACCORD arbeitet im Verbund mit anderen Unternehmen. Wer ist dabei?

Konstantin Schneider: Das ACCORD-Konsortium besteht aus 21 Mitgliedern, die sich auf drei thematische Schwerpunkte konzentrieren: In der ersten Gruppe sind Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen wie der Konsortialleiter VTT, die Fraunhofer-Gesellschaft oder die Universitäten Cardiff und Birmingham. Die zweite Gruppe befasst sich mit der digitalen Transformation und deren Anwendung in baubezogenen Themen, etwa buildingSMART, das Open Geospatial Consortium oder wir als Tegel Projekt GmbH. In der dritten Gruppe sind private Unternehmen und Organisationen aus dem Bereich der Digitalisierung, die ihre Expertise aus der Praxis einbringen, zum Beispiel Solibri, Cloudpermit und das Catalonia Institute of Construction Technology. In länderspezifischen Use-Cases – etwa in Spanien, Estland, Finnland, UK und eben auch Deutschland – werden die Tools, Systeme und digitalisierten Prüfregeln erprobt und verbessert.

Team Berlin TXL: Wie lange läuft das Projekt?

Konstantin Schneider: Der Startschuss für das ACCORD-Projekt fiel am 1. September 2022 – für die Dauer von drei Jahren.

Team Berlin TXL: Was ist deine konkrete Aufgabe im Rahmen des Projekts?

Konstantin Schneider: Zum ACCORD-Kernteam bei uns, der Tegel Projekt GmbH, gehören Dr. Stefan Höffken, Thomas Gudera, Anastasia Rudneva, Andreas Gerich und Sven Krawehl. Als Projektleiter koordiniere ich aktuelle und künftige Aufgaben, Anforderungen und Deadlines. Ich versuche also, das Projekt für alle im Blick zu behalten, Informationen zu den betreffenden Personen zu transferieren und den Austausch zu ermöglichen.

Team Berlin TXL: Vielen lieben Dank für den umfassenden Einblick in das Projekt, Konstantin. Und: Herzlich willkommen!

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